Wände tapezieren
Tapezieren – Wände tapezieren
Die Arbeitsschritte
1. Untergrundprüfung vor dem Tapezieren
2. Tapetenmenge ermitteln
3. Zuschneiden
4. Einkleistern
5. Weichen der Tapete
6. Kleben
7. Fenster
8. Türen
Tipp: Beim Tapezieren immer die Sicherungen herausdrehen, bevor Sie Schalter und Steckdosen demontieren.
1. Prüfen des Untergrundes
- Der Untergrund sollte sauber, fest, trocken und rissfrei sein.
- Neu verputzte Wände müssen grundiert werden.
- Alte Leimfarben müssen entfernt werden.
- Rostflecken sind vor dem Tapezieren abzusperren.
- Lackfarben anlaugen und grundieren.
2.Tapetenmenge ermitteln
Zur Ermittlung der Tapetenmenge ist die Größe der Tapetenrolle ausschlaggebend, diese Größe ist genormt (Eurorolle) und beträgt in der Länge 10.05 Meter und in der Breite 0.53 Meter.
Faustregel: Normale Raumhöhe bis 2,50m ergibt pro Rolle ohne Muster 4 Bahnen und mit Muster 3 Bahnen.
Anzahl der Tapetenbahnen = Raumumfang : Tapetenbreite (Ergebnis immer aufrunden)
Bahnenlänge = Raumhöhe + Rapport(nur bei Mustertapeten) + Zugabe(ca.5-10cm)
Anzahl der Bahnen je Rolle = Rollenlänge : Bahnenlänge (Ergebnis immer abrunden)
Beispiel:
Raumlänge = 5,20m
Raumbreite = 4,00m
Raumhöhe = 2,55
Anzahl der Bahnen:
5,20m + 5,20m + 4,00m + 4,00m = 18,40 m
18,40 : 0,53 = 34,72 (aufrunden) = 35 Bahnen
Anzahl der Bahnen je Rolle:
10,05m : 2,60m = 3,87 (abrunden) = 3 Bahnen je Rolle
Anzahl der Rollen:
35: 3 = 11,67 aufrunden = 12 Rollen
In diesem Rechenbeispiel werden Fenster und Türen übermessen, das heißt, nicht abgezogen, so haben Sie genügend Material für Verschnitt und Muster.
Bei großen Fensterfronten oder vielen Türen sollten Sie jedoch die jeweiligen Breiten der Fenster und Türen vom Raumumfang abziehen und die Tapetenstücke ober- und unterhalb der Fenster, sowie oberhalb der Türen jeweils einzeln unter Berücksichtigung einer Verschnittzugabe berechnen.
3. Zuschneiden
Nachdem Sie die Raumhöhe gemessen haben, geben Sie noch 5 -10 Zentimeter Zugabe und markieren die Länge auf den Tapetentisch. Die Rolle wird vom linken Tischrand bis zur Markierung abgerollt und mit dem Tapetenmesser abgeschnitten.
Beschweren und abrollen der Tapete, dnach abschneiden.
Nehmen Sie die erste Bahn als Muster und schneiden die restlichen Bahnen, ca. 2-3 Rollen, damit der Stapel nicht zu hoch wird.
4. Einkleistern
Schieben Sie den Tapetenstapel so, dass er bündig an der linken Tischecke und am hinteren Tischrand anliegt und ziehen dann die erste Bahn an den vorderen Tischrand – das hat den Vorteil, dass die Kanten der darunterliegenden Bahnen nicht mit Kleister bestrichen werden.
Von der Mitte aus wird nun die Tapete eingekleistert.
Einkleistern und aufrollen – danach weichen lassen!!
Auch im Kantenbereich darauf achten, dass immer von der Tapete weg eingekleistert wird.
5. Weichen
Nach dem Einkleistern wird die Tapete so zusammengelegt, dass sie 2/3 und 1/3 liegt, wobei der 2/3 Bereich der obere Teil der Tapete sein sollte.
Danach rollen Sie die Tapete zusammen – rollen ist sehr wichtig bei Vinyltapeten, dadurch werden die Kanten entspannt und haben eine bessere Anfangshaftung im Nahtbereich.
Die Weichzeit beträgt ca. 10 -15 Minuten (Herstellerangaben beachten).
6. Kleben
Tapezieren Sie immer von Fenstern weg, also immer mit dem Lichteinfall, dadurch werden eventuelle Überlappungen im Nahtbereich nicht so sichtbar.
Als Erstes ziehen Sie einen senkrechten Strich ca. 50 – 51 cm von einer Ecke ausgehend als Markierung für die erste Bahn.
Klappen Sie die 2/3 Seite auf und setzen diese an der Markierung bündig an, lassen aber zur Decke einen Überstand stehen.
Tapete von der Mitte aus mit einer Tapezierbürste anstreichen.
Den oberen Überstand drücken Sie nun mit dem Scherenrücken in die obere Ecke, dabei wird der Eckpunkt zwischen Decke und Wand automatisch auf die Tapete übertragen, Tapete wieder ein Stück abziehen und an der markierten Stelle abschneiden und mit der Tapezierbürste andrücken.
Mit dem Scherenrücken markieren und abschneiden.
Jetzt wird das untere Drittel aufgezogen, angedrückt und abgeschnitten.
8. Fenster
Bei Tapeten ohne Muster, beginnen Sie das Tapezieren an den Seiten links und rechts des Fensters, mit einer ganzen Tapetenbahn.
Die Bahnen sollten so angesetzt werden, dass sie ca. 2 cm in die Fensternische (Leibung) eingeklappt werden können.
Dann die oberen und unteren Stücke einkleben, die oberen Stücke sollten in die Fensterlaibung (also um die Kante) bis zum Fensterrahmen bemessen sein.
Den Anfang des oberen Stückes gerade ausrichten, da die erste Bahn ja ca. 2 cm in die Fensterlaibung geht, wird das obere Stück einfach überlappt und im Doppelnahtschnitt (zwei Tapeten liegen übereinander und werden gleichzeitig mit einem Messer durchgeschnitten) eingepasst.
Am Ende des Fensters angekommen, passen Sie die letzten Stücke wieder mit einem Doppelnahtschnitt an.
Zum Schluss werden die die Stücke für die rechte und linke Fensterlaibung eingeklebt.
Fensterausschnitte mit Mustertapeten
Beginnen Sie entweder am linken oder rechten Fensterrand mit einer ganzen Bahn. Ziehen Sie hierfür wieder mithilfe einer Wasserwaage oder Senklot einen senkrechten Strich auf die Wand, und zwar nur so breit, dass die Tapete ca. 2 cm in die Fensternische (Leibung) eingeklappt werden kann.
Tapete am Strich ansetzen, andrücken, oben und unten abschneiden.
Den Überstand zum Fenster schräg einschneiden und in die Fensterlaibung einklappen.
Breite und Höhe der Fensterlaibung messen, zuschneiden und einkleben – hier wird bis an die vordere Ecke geklebt und das Stück der ersten Bahn überlappt oder durch einen Doppelnahtschnitt bündig abgeschnitten.
Die kurzen Stücke oberhalb des Fensters werden so zugeschnitten, dass sie in einem Stück in die Leibung bis zum Fensterrahmen geklebt werden können, hier dann wieder mit dem Scherenrücken markieren und abschneiden.
Am Fensterende angekommen, müssen Sie wieder eine ganze Tapetenbahn (volle Länge) verkleben, zuvor werden jedoch erst die Stücke unterhalb des Fensters eingeklebt.
Setzen Sie nun die letzte Tapetenbahn an, oben und unten bündig abschneiden und den Bereich der Leibung mit ca. 2 cm Zugabe (die wird ja wie beschrieben um die Ecke geklappt) ausschneiden.
Wieder Breite und Höhe der Fensterlaibung messen, zuschneiden und einkleben.
Fast fertig – zur Erinnerung, erste und letzte ganze Bahn wurde, um ca. 2 cm in die Fensternische eingeklappt, hier fehlt jetzt jeweils im linken und rechten oberen Bereich der Fensterlaibung noch ein Stück Tapete, das jetzt noch eingeklebt werden muss.
9.Türen
Bei Türen tapezieren Sie mit dem Lichteinfall bis an die Zarge heran, drücken den Überstand zur Zarge an und schneiden den Überstand mit einem Cuttermesser ab.
Setzen das kurze Stück oberhalb der Türzarge ein und fahren dann mit einer ganzen Bahn wie oben beschrieben fort.
- Kleisterbürste
- Tapetenmesser
- Zollstock
- Andrückspachtel
- Schere
- Tapezierbürste
- Nahtroller
- Lot
- Cuttemesser
- Spachtel
- Moosgummispachtel
- Wasserwage