Wenn die Renovierung bzw. Sanierung des alten Bades ansteht, kann dies auch in Eigenleistung geschehen, allerdings bewegen sich die Arbeiten hierbei auf aller höchstem Niveau. Grundwissen bei der Fliesenverlegung oder Sanitärinstalation sollte also schon vorhanden sein. Die Elektroinstalation sollte man in jedem Fall von einem Fachmann ausführen, zumindest aber, abnehmen lassen.
Wir haben nachfolgend die Sanierung eines Bades aus den 1970er Jahren begleitet und dokumentiert.
Vor und nach der Badsanierung.
Die Planung
Vor der Badsanierung steht natürlich eine genaue Planung. Wasserleitungen sollten bei solch einer Baumaßnahme gleich erneuert werden, denn es nutzt das neueste Bad nichts, wenn die alten Leitungen kurz vor dem Verrotten sind und einige Monate später die Wände wegen defekter Rohrleitungen wieder aufgeschlagen werden müssen. Zumal man dann auch etwas freier in der Planung ist.
Es gilt zu klären, wo das WC, Waschbecken, Dusche oder auch Badewanne gestellt werden sollen.
Nicht immer können die Abwasserleitungen so gesetzt werden, wie man es gerne hätte. Hat man bei der Zufuhr von Wasser noch alle Möglichkeiten offen, sieht es beim Abwasser schon ganz anders aus, hier müssen oftmals die alten Vorgaben verwendet werden. Hat man dies alles geklärt sollte eine Zeichnung erstellt werden.
Die Gestaltung
Wurden die Wände früher meist bis unter die Decke verfliest, werden heutzutage oftmals nur die direkten Nassbereiche mit Fliesen belegt und der Rest mit Strukturputzen. Auch für die Bodenbereiche sind Holz- oder Kunststoffböden kein Problem mehr. Auch über die Ausführung von Dusche, Wanne und WC sollte man sich Gedanken machen. Möchten Sie eine moderne bodengleiche Dusche, ist das meist mit aufwendigen Estricharbeiten verbunden. Bei einem hängendem WC kann mit sogenannten Vorstellelementen gearbeitet werden.
Der Abriss
Im nächsten Schritt erfolgt der Abriss. Je nach Planung können die alten Fliesen bleiben, da vielleicht eine Vorstellwand gestellt wird, oder aber es muss alles abgeklopft werden da auch die neuen Leitungen unter Putz aufgebracht werden müssen. In unserem Beispiel können die alten Fliesen bleiben, da teilweise mit Vorwandinstalationen gearbeitet wird und die alten Fliesen entweder überklebt, oder überputzt werden.
Die Vorwandinstallation
Die neuen Leitungen sollten hinter einer Vorwandinstallation verschwinden, hierzu wurden fertige Vorwandelemente mit einem Trockenbausystem aus UW- und CW-Profilen gemischt. Auch das WC sollte hängend in einer Ecke befestigt werden. Allerdings war der Bauherr durch die Fensterhöhe über dem WC mit der Auswahl der Elemente eingeschränkt und konnte kein fertiges Eckelement verwenden. Daher wurde ein normales Vorwandelement eingebau, das einfach über Eck montiert und später mit zusätzlichen CW- und UW-Profilen verstärkt und verkleidet wurde.
- Vorwandelemente umbaut mit Trockenbauprofilen.
- Vorwandelement Waschbecken.
- Vorwandelement WC.
- Duschwand in Trockenbauweise, im Inneren verlaufen die Wasserleitungen.
Anleitung: Vorwandinstallation
Die Installation
Nach der Montage der Vorwandelemente – natürlich sollte man vorher schauen, ob nicht doch erst einige Leitungen vorab montiert werden müssen – werden die Abwasserleitung, Wasserleitungen und wenn nötig die Stromleitungen, in die Vorwandinstallation eingebaut.
In unserem Beispiel wurde eine neue Abwasserleitung für Badewanne und Handwaschbecken gelegt, zusätzlich wurde diese Leitung entlüftet und noch ein Reinigungszugang angebracht. Verbunden wurde dann alles mit dem alten Fallrohr der Toilette.
Das Abwasser der Dusche wurde am ehemaligen Waschbecken-Abfluss angeschlossen, das unter dem Estrich zum Fallrohr führt. Wie gesagt, beim Abwasser ist man oftmals an die alten Vorgaben gehalten, da dass erforderliche Gefälle (ca. 1 cm je Meter) ) nicht über unbegrenzt einzuhalten ist.
- Handwaschbecken, Entlüftung, Zuleitungen für Durchlauferhitzer.
- Die spätere Dusche.
- WC-Element.
- Duschwand in Trockenbauweise, im Inneren verlaufen die Wasserleitungen.
- Wand Badewanne.
- Wand Dusche.
- Abwasser WC.
- Abwasser Dusche.
- Entlüftung und Reinigungsöffnung.
Anleitung: Wasserleitung pressen
Die Verkleidung
Sind die Installationsarbeiten abgeschlossen, werden die Elemente verkleidet. Hierzu eignen sich spezielle Ausbauplatten für Feuchträume, diese sollten wenn möglich doppelt, also zweilagig, beplankt werden. Nach dem alle Platten verschraubt sind, werden die Fugen verspachtelt und in allen Nassbereichen wird eine Isolierung in Form eines Anstrichs aufgebracht.
Decken und Wandgestaltung
Bevor es nun an die Fliesenverlegung ging, wurden die Wand und Deckenflächen grundiert. Die jetzt noch sichtbaren alten Fliesen überspachtelt und alle Flächen mit einem speziellen Streichputz beschichtet. Dieser Streichputz wurde nach Abschluss aller Arbeiten nochmals mit Farbe gestrichen, sodass Verschmutzungen durch Fliesenkleber oder Macken beim Einbau der Sanitärobjekte keine Probleme darstellten.
Fliesenverlegung
In der Regel werden zuerst die Wandfliesen verlegt und dann die Dusch- und Badewanne eingebaut. Je nach Ausführung werden die Wannen vor die Fliesen gestellt, oder die letzte Reihe vor dem Wannenrand wir nach dem Einbau verlegt, danach erfolgt das Verfliesen der Bodenflächen. Diese Reihenfolge hat einen einfachen Grund: Man kommt einfacher an die Wandflächen, kann freier Arbeiten und die Gefahr, dass mal eine Fliese oder Werkzeug die Wannenfläche beschädigt, ist wesentlich geringer. Aber, keine Regel ohne Ausnahme. In unserem Beispiel wurde aus Platzgründen doch zuerst die Dusch- und Badewanne gesetzt und dann erst mit den Fliesenarbeiten begonnen. Und bei der Montage stellte sich heraus, dass dies auch die richtige Entscheidung war.
Dusch- und Badewanne einbauen
Wie schon erwähnt erfolgte, der Einbau von Dusch- und Badewanne vor der Fliesenverlegung. Die Badewanne wurde in einen Wannenträger aus Polystyrol eingeschäumt und die Duschwanne auf Wannenfüße gestellt. Vor dem endgültigem Befestigen und Einschäumen, wurden die Wannen nochmals lose hingestellt und überprüft ob alle Abwasserleitungen an der richtigen Stelle und Länge vorlagen. Zum Schluss erfolgte die Montage der Überläufe und Geruchsverschlüsse. Bei Wannen aus Stahl sollte unbedingt eine Erdung vorgenommen werden.
- Wannenträger wird verklebt.
- Darin wird dann die Wanne verklebt.
- Seitliche Halterung für Duschwanne.
- Vor der Endmontage erst nochmal alles überprüfen.
Handwaschbecken und WC montieren
Durch die Verwendung von Vorwandelementen gestaltete sich die Montage der Objekte (WC und Handwaschbecken) sehr einfach. Die Montage erfolgt auf den vorher eingedrehten Gewindestangen, auf die die Objekte einfach eingehängt, bzw. aufgeschoben werden
- Dämmung zwischen WC und Fliesen.
- Dämmung zwischen Waschbecken und Fliesen – wird nach der Montage abgeschnitten.
- Waschbecken.
- WC – Spühlkasten.
Wasserhähne montieren
Die Wasserhähne für Dusche und Badewanne werden direkt an der Wand verschraubt. Für das Handwaschbecken wird die Armatur in der Regel auf dem Becken montiert, die Wasserversorgung erfolgt über Eckventile unter dem Waschbecken.
Duschtür
Als Duschtür kam eine zweiteilige Flügeltür zum Einsatz an der Trockenbauwand und an dem gemauerten Vorsprung befestigt wurde.
- Dusche.
- Duschwanne und Tür.
- Flügelztür Dusche.
Bodenbelag
Als Bodenbelag kam bei unserer Badsanierung ein geöltes Bambus-Fertigparkett zum Einsatz. Das Fertigparkett wurde schwimmend verlegt, nochmals geölt und danach alle Fugen mit Silikon ausgefugt.
- Holzboden Bad.
- Holzboden Bad.
Silikonfugen
Zum Schluss werden alle Fugen mit Silikon abgedichtet. Gerade im Nassbereich sollte man auf spezielle Produkte für den Nassbereich achten. Wurden Wannen aus Acryl verwendet, sollten auch hierfür spezielle Produkte eingesetzt werden, da normales Silikon nicht dauerhaft auf Acrylflächen haftet, bzw. die Fugen zuvor mit einem Primer eingestrichen werden müssen.