Gartenzaun streichen
Alte, wie auch neue Zäune aus Holz, benötigen einen besonderen Schutz gegen Feuchtigkeit, Pilzbefall und Insekten. Neue Zäune, bzw. deren Materialien sind meist ab Werk durch sogenannte Kesseldruckimprägnierungen für einige Jahre geschützt. Vorhandene Gartenzäune sollten je nach Standort und Witterung ca. alle 3-6 Jahre durch einen neuen Anstrich geschützt werden. Eine besondere Bedeutung hat auch der konstruktive Holzschutz, hierbei kann durch eine wasserabweisende Bauweise Feuchtigkeit nur erschwert in das Holz eindringen.
Vor was muss geschützt werden
Sonne, Regen, Schnee, Tau
Holzkonstruktionen die im Freien stehen müssen gegen Regen, Sonne, Schnee oder auch Tau geschützt werden. Die UV-Strahlung der Sonne entzieht dem Holz Lingin (Zellstoff, der für die Festigkeit des Holzes zuständig ist) dadurch wird das Holz spröde vergraut und kann wiederum schädigendes Wasser durch Regen, Schnee oder Tau aufnehmen, dies wird im Allgemeinen auch physikalischer Holzschutz genannt.
Pilze, Mikroorganismen
Geschädigte Holzoberflächen bieten dann die Grundlage für Pilzbefall, wie Schimmelpilz oder Bläuepilz die das Holz jedoch nicht schädigen, aber wiederum die Grundlage für Fäulnisbildung sind, die das Holz dann zerstört.
Insekten
Seltener ist der Befall durch Insekten wie Käfer, Larven oder Ameisen. Der Befall tritt meist erst dann auf, wenn das Holz schon übermäßig durch Witterungseinflüsse geschädigt ist und eine Reparatur oder Instandhaltung kaum noch lohnt.
Welche Lacke, Farben oder Lasuren werden verwendet, was ist der Unterschied
Kamen früher meist nur Lasuren oder das jetzt verbotene Carbolineum zum Einsatz, gibt es heute eine Vielzahl von Produkten die auf nicht maßhaltigen Konstruktionen verarbeitet werden können. Produkte, die verwendet werden, sollten vorzugsweise tief in das Holz eindringen und bei geringer Maßhaltigkeit des Holzes nicht reißen oder abblättern. Diese Produkte dürfen in der Regel nur außen verwendet werden da hier verschiedenste Zusätze wie bspw. Biozide beigemischt werden.
Viele Farben, Lacke oder auch Lasuren können zwar im Außenbereich angewendet werde, haben aber keine Zusatzstoffe gegen Pilzbefall oder UV Strahlung und fallen daher nicht unter den Begriff „Holzschutzmittel“, diese Anstriche bieten daher keine dauerhaften Schutz.
Imprägnierungen
Sind meist werkseitig aufgetragene Salzlösungen, die durch das Kesseldruckverfahren tief ind das Holz eindringen, und einen langen Schutz gegen UV Strahlung und Pilzbefall bieten, ein Überstreichen mit farbigen Beschichtungen ist möglich.
Holzschutzlasuren
Holzschutzlasuren werden in Dünn- und Dickschichtlasuren eingeteilt, allerdings werden hauptsächlich nur Brauntöne angeboten. Lasuren sind offenporig und reißen oder blättern daher nicht ab. Vorzugsweiße sind für Zäune Dünnschichtlasuren zu verwenden da diese sehr gut in das Holz eindringen. Ein späterer Renovierungsanstrich kann auf dem Erstanstrich ohne große Vorarbeiten wie Anschleifen erfolgen. Dünnschichtlasuren sind daher für Gartenzäune die erste Wahl.
Holzschutzfarben
Hier gibt es mittlerweile ein großes Angebot, auch kräftige Farbtöne sind möglich. Diese Farben haben spezielle Rezepturen und sind mittel bis gut difusionsoffen.
Die Verarbeitung ist aufwendiger, da in der Regel eine Grundierung aufgetragen werden muss, die ein Durchschlagen der Holzeigen Stoffe (Harze, Gerbstoffe etc.) verhindern und einen zusätzlichen Holzschutz enthalten.
Ist nach einigen Jahren ein Neuanstrich fällig, müssen die Flächen angeschliffen werden, lose Lackteile entfernt, und je nach Zustand nochmals eine Grundierung aufgebracht werden.
Leinöl / Leinölfarben
Reines Leinöl ist ein natürlicher Holzschutz, dringt tief in das Holz ein und hat eine konservierende Wirkung, hochpigmentierte Leinölfarben werden für Anstriche von Fachwerken verwendet. Leinöle oder Leinölfarben sind allerdings für Zaunkonstruktionen nur bedingt zu empfehlen, da sie keinen großen Schutz gegen Pilzbefall bieten. Eine vorherige Imprägnierung mit Borsalz schafft Abhilfe.
Was ist konstruktiver Holzschutz
Konstruktiver Holzschutz fängt im erdnahen Bereich an, vermeiden Sie den direkten Kontakt der Holzkonstruktion mit dem Erdreich. Befestigen Sie beispielsweise die Pfosten auf Metallschuhen, die im Erdreich verankert werden. Sorgen Sie für ausreichende Hinterlüftung. Schützen Sie das Hirnholz durch eine Rahmenkonstruktion oder Abdeckungen, verringern Sie den oberen Bereich von Hirnholzflächen durch Anspitzen oder anschrägen, ein gutes Beispiel ist hier der typische Jägerzaun.
Gibt es spezielle Hölzer
Aus Kostengründen werden Holzzäune oder andere Holzkonstruktionen überwiegend aus Nadelholz, wie beispielsweise Kiefer oder Fichte gefertigt. Tropenhölzer wie Teak oder Bankirari sind zwar äußerst resistent gegen Fäulnis, werden aber aufgrund des hohen Preises nur für den Bau von Gartenmöbeln verwendet
Sind Holzschutzmittel gesundheitsgefährdend und gibt es alternativen
Farben, Lacke und Lasuren gelten nur als Holzschutzmittel, wenn diese Stoffe enthalten die das Holz vor holzzerstörenden Organismen schützen (Pilzbefall, Insektenlarven). In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle von überhöhten Werten in Holzschutzmitteln oder gar Freigaben für den Innenbereich.
Wenn Holzschutzmittel lt. Herstellerhinweisen unter Einhaltung der Schutzhinweise (Handschuhe etc.) nur im Freien verarbeitet werden, kann nicht von einer Gesundheitsgefährdung ausgegangen werden.
Alternativ gibt es eine Reihe von Wachsen, Ölen und Salzen die aber entweder nur aus Wetterschutz (Leinöl) oder als Schutz gegen Pilzbefall (Borsalze) wirken. Ein denkbarer Aufbau wäre eine Imprägnierung mit Bohrsalz (gegen Pilzbefall) und danach ein Anstrich mit Leinölfarbe um das Holz gegen Regen und UV Strahlung zu schützen.
Wie erfolgt der Farb- oder Lasurauftrag
Für alle Beschichtungen eignet sich ein Pinsel am besten.
Lasuren und Farben sollten von unten nach oben aufgetragen werden, so entsehen keine Flecken wenn die Beschichtungen auf das unbehandelte Holz tropfen.
Auf vorhandenen Lasuren sollte auch wieder eine Lasur aufgetragen werden, auf Farben nur Farben.
Lasuren
Unbehandeltes Holz wird, wenn überhaupt nötig, kurz angeschliffen, danach erfolgt der Anstrich mit dem Pinsel. Nach dem Abtrocknen kann ein zweiter Anstrich erfolgen.
Vorhandene Lasuren werden erst gereinigt, angeschliffen oder abgebürstet.
Lacke, Farben
Unbehandeltes Holz muss zuvor grundiert werden, um zu verhindern dass sich holzeigene Stoffe durch den Lack drücken. Danach erfolgt ein Zwischenschliff und der ein, – bis zweimaliger Lackauftrag.
Vor einem Renovierungsanstrich müssen alle Verunreinigungen wie Mosablagerungen, Fette oder lose Farbteile entfernt werden, hierzu eignet sich sehr gut eine Metallbürste. Dann werden die Flächen angeschliffen und je nach Zustand ohne Grundierung lackiert.
Wie viele Jahre hält ein Anstrich
Hier kann keine eindeutige Aussage gemacht werden, dies ist von der Art und Dicke der Beschichtung abhängig. Auch die klimatischen Bedingungen sowie Standort spielen eine Rolle. Die Zeiträume können zwischen drei und sechs Jahren liegen.